Die Vermittlung von demokratischen Werten und von Zivilcourage gehört zum zentralem Bildungsauftrag von Schulen. Im Zentrum steht dabei die Frage: Wie wollen wir zusammenleben?
Schulen sind ein Labor unserer zukünftigen Gesellschaft. Denn mit all ihren Debatten über Werte, Traditionen und Ideologien prägen die Schuljahre nicht nur die Kindheit und Jugend. Sondern die dort gemachten Erfahrungen wirken im Erwachsenenleben fort.
Wir sind Unterstützerin des Bündnis Bildung für eine demokratische Gesellschaft der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V.
Mit der Förderung demokratischer Werte und von Zivilcourage als zentralem Bildungsauftrag kann Ideologien der Ungleichwertigkeit an Schulen präventiv und dauerhaft wirksam entgegengetreten werden. Das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage Schulen vertraut dabei auf die Wirksamkeit der Freiwilligkeit und die Bereitschaft zum Engagement der Schulmitglieder.
Das Netzwerk möchte Schulen ermuntern, sich gemeinsam mit Kooperationspartnern aus dem Bereich der Menschenrechtsbildung und ihren Patinnen und Paten den großen gesellschaftlichen Herausforderungen und Problemen zu stellen.
Schulen vereinen Kinder und Heranwachsende ganz verschiedener sozialer und kultureller Herkunft und mit unterschiedlichen sozialen Kompetenzen. Im besten Fall gelingt es, dort eine demokratische Kultur zu schaffen, in der Schüler*innen nicht nur Fachkompetenzen, sondern auch ethisch-moralische Haltungen entwickeln.
Für eine Veränderung des Schulklimas ist es wichtig, sich sowohl mit Gleichaltrigen als auch mit Erwachsenen über die Frage auszutauschen: Wie wollen wir zusammenleben? Dabei reicht es nicht, einfach nur gegen menschenfeindliche Ideologien zu sein. Vielmehr geht es darum, das Schulklima nachhaltig zu verändern: So, dass im Schulalltag die Stärkung von Zivilcourage gezielt gefördert wird und gegenseitige Achtung mit der Suche nach gemeinsamen Werten und Regeln einhergeht.
Das Schulklima nachhaltig verändern
Demokratieerziehung bedeutet, Kinder und Jugendliche in Werten und Haltungen zu stärken, die zur Anerkennung von Minderheiten, zur Stärkung von Partizipation und Menschenrechten und zur Akzeptanz religiöser beziehungsweise weltanschaulicher Pluralität führen. Gerade in Einwanderungsgesellschaften kommt es sehr darauf an, ein Verständnis für die Hintergründe sozialer, politischer, religiöser und weltanschaulicher Bezugssysteme und Orientierungen des „Anderen“ zu entwickeln. Das ist eine wesentliche Voraussetzung für Offenheit und Respekt, aber auch für die Abwehr von menschenverachtenden Ideologien. Es muss gelernt werden, in unterschiedlichen Handlungsmustern gemeinsame Absichten zu erkennen, ebenso die eigenen Haltungen als relativierbar zu erkennen, ohne alle Wertmaßstäbe aus der Hand zu legen.
Eigene Rechte vertreten und andere respektieren
Ein nachhaltiger Präventionsansatz schlägt sich unter anderem in institutionellen Strukturen, gelebten Kinderrechten und erfahrener Mitbestimmung nieder – also wenn Kinder und Jugendliche in schulinternen Gremien anhand konkreter Konflikte lernen, ihre Rechte zu vertreten und die anderer zu respektieren. Moderation, Präsentation und manchmal auch die Überwindung der Angst, vor Menschen zu sprechen, sind in diesem Zusammenhang wichtige Schlüsselkompetenzen.
Weiteres dazu findet ihr in dem Baustein „Junge Menschen und ihre Rechte in Schulen“ des Politikwissenschaftlers Prof. Dr. Roland Roth.
Wenn an ihrer Schule ein offenes Debattenklima herrscht, dann wird die Erfahrung von Selbstwirksamkeit die Kinder und Jugendlichen stärken, auch in der Auseinandersetzung mit Ideologien demokratische Positionen zu vertreten.
Mehr zum Thema findet ihr in den Bausteinen Der Präventionsansatz von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, Die Rolle der Schulsozialarbeit in der Menschenrechtserziehung sowie in den Handbüchern für die Grund- und Sekundarstufe.