Courage-Schule

Rund 150 Schulen in Berlin sind Teil des Courage-Netzwerks. Hier erfahrt ihr mehr über das Selbstverständnis von "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" und wie eure Schule Teil des Netzwerks werden kann.
(c) Wolfgang Borrs

Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ist ein Projekt für alle Schulmitglieder. Es bietet Schüler*innen und Pädagog*innen die Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten, indem sie sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden. Mit über 4000 Schulen sind wir das größte Schulnetzwerk in Deutschland.

Teil des Netzwerks Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage zu sein verdeutlicht eine Haltung, ein Versprechen in die Zukunft. Das Logo am Schulgebäude zeigt, an dieser Schule teilen mindestens 70 Prozent der Schulmitglieder die Selbstverpflichtung: „Ich werde mich aktiv gegen Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, einsetzen.“ Es weist nach vorne und sagt nichts über die bisherigen Aktivitäten der Schule aus. Es ist keine Auszeichnung oder Belohnung für zurückliegende Projekte. Vor allem ist es kein Zertifikat, Siegel oder Garantieschein, der behauptet, an dieser Schule gebe es keinen Rassismus. Dies anzunehmen wäre realitätsfremd, weil es keine einzige Schule gibt, die immer frei von jeglicher Diskriminierung ist.

Eine Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage verpflichtet sich dazu, ein diskriminierungssensibles und respektvolles Schulklima zu schaffen. Die Schulmitglieder erklären: Wenn es zu Gewalt und Diskriminierungen an unserer Schule kommt, dann schauen wir nicht weg, gehen nicht schulterzuckend vorbei, sondern setzen uns aktiv mit der Situation auseinander. Gemeinsam wollen sie präventiv gegen Ungleichwertigkeitsdenken und Diskriminierungen jeder Art vorgehen. Darauf kommt es an, daran erinnert sie täglich das Schild am Schulgebäude.

Die Selbstverpflichtung

Ich setze mich dafür ein, dass meine Schule nachhaltige Projekte, Aktionen und Veranstaltungen durchführt, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.

Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden, dann wende ich mich dagegen, spreche dies an und unterstütze eine offene Auseinandersetzung, damit wir gemeinsam Wege finden, einander respektvoll zu begegnen.

Ich bin aktiv, damit meine Schule jedes Jahr Projekte gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, durchführt.

Besprecht diese drei Punkte miteinander, bevor ihr die Abstimmung startet, ob eure Schule dem Netzwerk beitreten soll. Wenn ihr Fragen zum Selbstverständnis von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage habt, schreibt uns einfach eine E-Mail an berlin@aktioncourage.org.

(c) Wolfgang Borrs

Courage-Schule werden

Um eine Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage zu werden, benötigt ihr die Zustimmung von vielen Menschen an eurer Schule. Deshalb, wendet euch frühzeitig an die Schulmitglieder, also an alle Menschen, die an der Schule lernen, lehren und arbeiten. Schließlich prägen alle, wenn auch auf unterschiedliche Weise, die Stimmung im Schulalltag und bestimmen gemeinsam, ob ein offenes Schulklima gelebt wird, in dem sich alle wohlfühlen und ob an der Schule jede Form von Gewalt und Diskriminierung geächtet wird.

Schaut, wie ihr am besten die Schüler*innen, Lehrer*innen, Sozialpädagog*innen, die Hausmeisterin, den Hausmeister und die Schulleitung informiert. Ihre Zustimmung ist unverzichtbar. Nur wenn mindestens 70 Prozent aller Schulmitglieder das Selbstverständnis einer Courage-Schule annehmen und dafür stimmen, kann eure Schule auch in das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage aufgenommen werden.

10 Schritte zu einer Courage-Schule

1. Bildet mit möglichst vielen Schüler*innen, Lehrer*innen und Sozialpädagog*innen, die sich dafür einsetzen wollen, dass ihr eine Courage-Schule werdet, eine Initiativgruppe.

2. Plant gemeinsam, wie ihr alle anderen Schulmitglieder über die Ziele einer Courage-Schule informiert. Ihr habt viele Möglichkeiten: Artikel in der Schulzeitung schreiben, euer Vorhaben in der Schüler*innenvertretung ansprechen und Info-Flyer von der Landeskoordination verteilen. Hängt die Selbstverpflichtung mit den drei Punkten am SV-Brett auf oder betreut einen Info-Stand auf dem Schulfestes.

3. Informiert die Schule über den Ablauf der anstehenden Abstimmung. Sie kann in allen Klassen am selben Tag oder auch getrennt durchgeführt werden. Ausführliches zur Abstimmung findet ihr hier auf dem Infoblatt Abstimmung.

4. Nehmt unbedingt frühzeitig den direkten Kontakt zu uns in der Landeskoordination Berlin auf. Wir beraten berät euch zum Aufnahmeprozess.

5. Ihr müsst euch außerdem auf eine Person als Patin oder einen Paten einigen, die euer Engagement gut unterstützen kann und sie für diese Aufgabe gewinnen. Nicht nur Personen des öffentlichen Lebens aus Medien, Wirtschaft, Kunst, Politik oder Sport, sondern auch medial unbekannte Personen können dies.

6. Wenn in der Abstimmung mindestens 70 Prozent aller Schulmitglieder mit „Ja“ abstimmen, ist die Voraussetzung erfüllt, dass eure Schule dem Courage-Netzwerk beitreten kann. Dann schickt die Schulleitung den Aufnahmeantrag mit der Schildbestellung und der Pat*innenmeldung an die Bundeskoordination.

7. Die Bundeskoordination überprüft alle Angaben auf dem Aufnahmeantrag, schickt euch eine Aufnahmebestätigung zu und informiert die Berliner  Landeskoordination über den Stand der Aufnahme eurer Schule.

8. Stimmt mit uns von der Landeskoordination Berlin den Termin der Aufnahmeveranstaltung ab, damit wir ihn der Bundeskoordination mitteilen können. Plant mit kreativen Ideen den festlichen Akt der Aufnahmeveranstaltung. Eure Regional- oder Landeskoordination berät und unterstützt euch dabei. Auch die Pat*innen sollten bei der Aufnahmefeier dabei sein.

9. Wurden die Termine mindestens vier Wochen vor der Aufnahmefeier kommuniziert, kommen das Alu-Dibond-Schild und weitere Materialien circa eine Woche vor der Aufnahmefeier bei euch an.

10. Auf der von euch gestalteten Feier erhält eure Schule in Anwesenheit derdes Patin von der Landes- bzw. Regionalkoordinator*in die offizielle Ernennungsurkunde und befestigt das Logo-Schild sichtbar am Schulgebäude.

    Die Dokumente für die Aufnahme in das Courage-Netzwerk findet Ihr auf der Seite der Bundeskoordination: https://www.schule-ohne-rassismus.org/mitmachen/courage-schule-werden

    Eine große Menschengruppe bei einer Titelverleihung, die den SOR-SMC Banner hochhält
    (c) Wolfgang Borrs

    Die Aufnahmefeier

    Mit der Übergabe der Urkunde tritt eure Schule dem größten Schulnetzwerk Deutschlands im Bereich der Menschenrechtserziehung bei. Jede Schule plant ihre feierliche Aufnahmefeier mit kreativen Ideen nach eigenen Vorstellungen.