Sanem Kleff, Leiterin von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ eröffnete die Veranstaltung gemeinsam mit dem langjährigen Courage-Aktivisten Alexander Freier im rappelvollen Willy Brandt-Saal. Auch die neue Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg, Angelika Schöttler (SPD), war sichtlich angetan von der großen Anzahl interessierter Kinder und Jugendlicher. Sie begrüßte die Schüler*innen und nahm dankbar ein „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“-T-Shirt entgegen. Ebenso wie Gabriele Gün Tank. Das Landestreffen fand in Kooperation mit der Integrationsbeauftragten von Tempelhof-Schöneberg statt.
Nach der Eröffnung strömten die Schüler*innen in diverse Arbeitsgruppen. Neben ganztägigen Kreativangeboten von Theater über Rap bis zu Streetdance und A-Capella, konnten die SchülerInnen auch 20 thematische Workshops besuchen. Ein Schwerpunktthema des Landestreffens war das Thema Liebe und Geschlecht in der Einwanderungsgesellschaft. So bot Jochen Müller von ufuq.de eine Arbeitsgruppe zum Thema Islam und Islamismus an Schulen an. Ibrahim Gülnar vom Mobilen Beratungsteam „Ostkreuz“ lud zur Beschäftigung mit Jugendkulturen zwischen Kopftuch und Türk-Pop. Und Ahmad Mansour vom Neuköllner Projekt Heroes.e.V. diskutierte mit jugendlichen Teilnehmer*innen über Geschlechterrollen in Ehrkulturen. Im Mittelpunkt standen Fragen nach der Herkunft patriarchaler Ehrvorstellungen. Heftig diskutierten die Jugendlichen darüber, ob muslimische Männer und Frauen gleichberechtigt sind, und wie ihre individuellen Freiheiten durch Religion oder Tradition beeinflusst werden.
Vor dem aktuellen Hintergrund der rechtsterroristischen Verbrechen ist die Sensibilisierung an Courage-Schulen besonders hoch. Viele Kinder und Jugendliche interessierten sich für Handlungsstrategien zum Umgang mit Islamismus und Rechtsextremismus an Schulen, sowie für Präventionsansätze gegen Ideologien und Propaganda der Neonazis. So fragte Frank Metzger vom Apabiz e.V. die Workshop-TeilnehmerInnen, was hinter den Parolen der Nazis steckt und ob es eine Nähe zu linken Themen oder der „gesellschaftliche Mitte“ gebe. Und die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus beriet die Schüler*innen unter dem Motto: „Wahrnehmen – Deuten – Handeln“, was sie bei rassistischen Pöbeleien auf dem Schulhof tun können.
In den Pausen informierten sich die Schüler*innen und Lehrer*innen auf dem Markt der Möglichkeiten. In der weitläufigen Brandenburg-Halle präsentierten Kooperationspartner wie die Landeszentrale für politische Bildung, Gesicht zeigen! e.V., das Archiv für Jugendkulturen oder der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) ihre Angebote.
Zum Abschluss des Landestreffens zeigten die Schüler*innen, was sie in den Kreativ-Workshops gelernt hatten. Und YeoMen gaben nach dem A-Capella-Workshop noch eine Zugabe: ein Kurz-Konzert für alle – gegen Rassismus, Mobbing und Diskriminierung.
Weitere Informationen über das Landestreffen findet Ihr
in der taz;
im Tagesspiegel;
im Neuen Deutschland.