
Die Landeskoordination Berlin hat am 19. Februar 2025 Berliner Courage-Schulen zur „Werkstatt gegen Rechtsextremismus“ eingeladen. Rund 70 Schüler*innen und Pädagog*innen diskutierten einen Tag lang Fragen wie „Was bedeutet Neutralität im Unterricht bei der Thematisierung von Rechtsextremismus?“ oder „Wie kann ich das Engagement gegen menschenfeindliche Ideologien an meiner Schule dauerhaft aufrechterhalten?“ Sie tauschten Erfahrungen aus und holten sich in Workshops Anregungen und Werkzeuge für ihr Engagement an den Schulen.
Im Eröffnungsplenum wird im JugendkulturZentrum Pumpe ein Video gezeigt, das auf dem zurückliegenden Fachtag Anfang 2024 entstand; zu einem Zeitpunkt, als deutschlandweit Hunderttausende gegen den Rechtsruck demonstrierten. Der Film hält fest, wie Courage-Schüler*innen über das Treffen in Potsdam diskutieren, auf dem Rechtsextreme über die millionenfache „Remigration“ gesprochen hatten. Mit Verweis auf unsere Grundrechte schätzten sie die Versammlung „ganz klar als Angriff auf das Grundgesetz, das Staatsbürgerrecht und den Gleichheitsgrundsatz“ ein.
Anschließend wird bei dem diesjährigen Treffen an den rassistischen Anschlag in Hanau – der auf den Tag genau vor fünf Jahren stattfand – erinnert und in einer Schweigeminute den Opfern gedacht. „Viele haben nach dem Anschlag gesagt: Wir müssen uns engagieren“, sagt Bernard Bielmann, der gemeinsam mit Rafael Rickfelder das Plenum moderiert. Er erinnert an die Selbstverpflichtung, zu der sich jede Courage-Schule mehrheitlich bekannt hat. Diese besagt, dass man sich aktiv gegen Diskriminierung einsetzt und bei Gewalt und diskriminierenden Handlungen einschreitet. Auch mit einer Social-Media-Kampagne im Vorfeld der Bundestagswahl zeigen die Netzwerkakteure in zahlreichen Beiträgen: #wirsindnichtneutral.
Auf die Frage „Was ist eigentlich eine Werkstatt?“ antwortetet ein Schüler, es gehe darum, etwas zusammen zu erarbeiten. Ein Lehrer sagt, in einer Werkstatt werde etwas repariert. Tatsächlich werde von einer „Werkstatt“ gesprochen, weil den Teilnehmenden Werkzeuge zur Verfügung gestellt und hilfreiche Tipps gegeben würden, erklärt Rafael Rickfelder. So wird zum Beispiel in einem Workshop das Argumentieren gegen rechtsextreme Sprüche geübt. In einem anderen geht es um Fake News und Hate Speech und in einem weiteren erstellen die Courage-Schüler*innen einen Podcast. Nach zwei Workshopphasen stellen die Schüler*innen Ergebnisse aus den insgesamt sieben Arbeitsgruppen vor – um abschließend gestärkt und mit vielen neuen Erfahrungen und Ideen aus der Veranstaltung zu gehen.









Fotos (c) Wolfgang Borrs