Grundschüler*innen zeigen Courage

Am 27. Juni 2025 kommen rund 100 Berliner Schüler*innen und Pädagog*innen zum Grundschultag in die Weisse Rose.

Der Grundschultag „Erstklassig couragiert“ im Berliner Jugendkulturzentrum Weisse Rose am 27. Juni startet laut: Musiker Larsito lädt die rund 100 Grundschüler*innen und Pädagog*innen zum Klatschen und Stampfen ein – und zwar im „Bruder Jakob“-Kanon. Nachdem sich die große Gruppe so eingestimmt hat, begrüßt sie das Team der Landeskoordination Berlin: Leiterin Sanem Kleff, Koordinator Rafael Rickfelder und studentische Mitarbeiterin Nandi Ngandeu. Der Grundschultag wird von der Landeskoordination Berlin in Kooperation mit der Bundeskoordination veranstaltet.

Auf die Frage „Was ist Courage?“ sagen einige der 8- bis 12-Jährigen: „Mut zu haben, gegen Rassismus zu sein“ und „dass man nicht wegsieht und anderen hilft.“ Das stehe auch in der Selbstverpflichtung von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, zu der sich die Courage-Schulen bekennen, erklärt Sanem Kleff. Es sei wichtig, sich immer wieder daran zu erinnern und danach zu handeln. Nach einer Vorstellung des Programms verteilen sich die Teilnehmenden in sieben Workshops: von „Rappen gegen Rassismus“ und einem Anti-Mobbing-Podcast über einen Tanz- und einen Rhythmus-Workshop bis hin zu „Digital – voll normal?!“ und einem Workshop speziell für Pädagog*innen.

„Rassisten sind Loser / Antirassisten sind cooler“ und „Hey, stopp! / Hier wird keiner gemobbt“ rappen die Schüler*innen auf der Bühne nach den Workshops. Die Theatergruppe führt eine Szene vor, in der ein neuer Schüler von einer Gruppe ausgegrenzt und beleidigt wird bis sich einzelne dagegenstellen. Sie setzen sich für ihn ein und bewirken, dass auch der Rest der Gruppe mit dem verletzenden Verhalten aufhört. Die Rhythmusgruppe kommt mit vielen verschiedenen Trommeln und anderen Instrumenten auf die Bühne und zeigt, wie gut sie sich alle auf einen gemeinsamen Rhythmus einstellen können.

Über den Tanzworkshop sagt eine Schülerin: „Es war sehr anstrengend, hat aber auch viel Spaß gemacht.“ Die Teilnehmenden des Podcast-Workshops zeigen sich begeistert und bekommen daraufhin von der Landeskoordination Berlin einen Workshop-Gutschein für ihre Schulen geschenkt. Im Workshop über den Konsum digitaler Medien wird deutlich, welche Tricks Konzerne bei Games, Instagram, WhatsApp oder Netflix einsetzen, um Kinder – und auch Erwachsene – so lange wie möglich an die Geräte zu binden.

In dem Workshop „Rassismus in der Schule thematisieren“ werden, nachdem zentrale Fakten über unser koloniales Erbe besprochen wurden, Zeugnistexte vorgelesen. Die Workshopleiterin fragt: „Welches Kind ist weiß, welches Schwarz?“ Es ist erschreckend offensichtlich, wie bei den Zeugnissen der Schwarzen Kinder Negatives ausführlich dargestellt und betont wird, Integrationsbemühungen unterstellt werden und rassistische Zuschreibungen durchklingen. In der anschließenden Diskussion tauschen die Pädagog*innen ihre Erfahrungen aus und sammeln Tipps für Aktivitäten und Anlaufstellen. Am Ende gehen die Teilnehmenden nach einem „guten Mix aus Theorie und Praxis“ gestärkt aus der Veranstaltung.