„Nie wieder“ – das ist ein Auftrag. Für uns alle. Jeden Tag.

Heute ist der Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.Wir gedenken allen Jüdinnen*Juden, Sint*ezze & Rom*nja, Zwangsarbeiter*innen, Kriegsgefangenen, Homosexuellen, „Euthanasie“-Opfern, Menschen, die als „asozial“ betitelt und verfolgt und vielen weiteren Menschen, die Opfer des menschenverachtenden NS-Regimes wurden.

Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus.

Gedenkkränze an der Gedenktafel am Nollendorfplatz

Heute vor 78 Jahren wurde das Vernichtungslager Auschwitz durch die Rote Armee befreit. Deswegen ist der 27. Januar Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.

Wir gedenken allen Jüdinnen*Juden, Sint*ezze & Rom*nja, Zwangsarbeiter*innen, Kriegsgefangenen, Homosexuellen, „Euthanasie“-Opfern, Menschen, die als „asozial“ betitelt und verfolgt und vielen weiteren Menschen, die Opfer des menschenverachtenden NS-Regimes wurden.

An der Gedenktafel mit der Aufschrift „Totgeschlagen – Totgeschwiegen“ gedenken wir heute speziell den homosexuellen Opfer des NS-Regimes. Denn im Nollendorfkiez, in unmittelbarer Nähe unseres Büros, gingen die Nationalsozialist*innen direkt nach ihrer Machtergreifung gegen die damals lebendige queere Szene rund um den Nollendorfplatz vor.

Seit knapp 10 Jahren kommen wir mit unseren lokalen Partnern, dem Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg e. V., der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, Landesverband Berlin und Maneo – das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin, hier zusammen, bei Schnee und Regen, mit hundert Menschen oder unter Pandemiebedinungen, am Wochenende oder wie heute am letzten Schultag vor den Ferien um dieser lange unterrepräsentierten Opfergruppe zu gedenken.

Auch heute noch sind Homosexuelle in vielen Ländern Verfolgungen ausgesetzt, werden queere Menschen in Deutschland diskriminiert. Homo- und Trans*feindliche Straftaten nehmen auch in Deutschland zu. Menschen werden angegriffen – ob anonym im Netz oder mit Gewalt auf der Straße.

Die Gedenkstunde im Bundestag rückte in diesem Jahr erstmals Menschen in den Fokus, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer geschlechtlichen Identität im Nationalsozialismus verfolgt wurden. Diese Opfergruppe habe „lange um ihre Anerkennung kämpfen“ müssen, wie Bundestagspräsidentin Bärbel Bas in ihrer Rede sagte.

Sie betonte auch, dass das Ende des Nationalsozialismus kein Ende staatlicher Verfolgung gebracht. Das Verbot der Homosexualität hatte weiterhin Bestand und erst 1994 wurde der Strafrechtsparagraf 175 vollständig gestrichen.

Eine aktuelle Studie stellt zudem fest, dass Jugendliche einen Zugang zur NS-Zeit finden, weil ihnen dort Themen begegnen, die sie aus ihrem Alltag kennen: Rassismus, Spaltung und Radikalisierung.

Es ist daher unsere Aufgabe, Kinder und Jugendliche zu ermutigen, befähigen und unterstützen, um die Stimme gegen jede Form der Ungleichwertigkeit zu erheben.